Meine Vorgehensweise beim Reinigen von Linsen in Kurzform
- anschließend austauschen und mehrfach wiederholen, bis Oberfläche sauber erscheint
- sollte Glaspilz vorhanden sein, diese Reinigung zunächst mit dem desinfizierenden Reiniger (Hygienespray) starten, dann noch mit Bioalkohol nacharbeiten
- die alkohol- (reiniger-) feuchte Linse vorsichtig mit einem trockenen Wattestäbchen in kreisenden Bewegungen trocknen
- etwas Bioalkohol auf ein (sauberes!) Brillenputztuch geben und in kreisenden Bewegungen nachreinigen
- dann nochmals trocken damit nachwischen
- evtl. den Vorgang für die Rücklinse wiederholen
Nun sollten die Linsen außen fleckenfrei sauber sein und deren Ausbau kann beginnen.
Hierzu kann ich allerdings keine allgemeingültige Vorgehensweise beschreiben, da es vom Objektiv abhängt, ob man am besten von hinten oder vorne beginnt. Zoomobjektive sind deutlich schwieriger korrekt zu zerlegen, da mehrere Linsengruppen im Innern mit teilweise komplizierter Funktionsweise zu berücksichtigen sind.
Also überlegen, ob Sie es wirklich zerlegen möchten, denn vielleicht können Sie es nachher nicht mehr korrekt zusammenbauen...
Das wichtigste Utensil was Sie nun benötigen ist eine Handykamera bzw. eine Kamera, mit der Sie jeden Schritt auf einem Foto (oder auch als Video) festhalten sollten. Später werden Sie beim Zusammenbau dankbar sein, wenn Sie noch einmal nachschauen können, wie herum z.B. die Linsen standen oder welche Unterlegscheiben bzw. -ringe zuerst verbaut werden müssen.
Machen Sie Fotos, Fotos, Fotos... - Erfahrung lehrt 😉 und ordnen Sie die ausgebauten Bauteile in richtiger Reihenfolge.
Hier nun ein paar weitere Tipps:
Vorgehensweise über die Objektivfrontseite nach innen
Wenn man die betroffenen Linsen auf diese Weise erreicht und gereinigt hat, muss man die Bauteile anschließend in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen.
Sind tieferliegende Linsengruppen auch betroffen, wird es kompliziert. Man muss sich nun Stück für Stück vorarbeiten. Hier gibt es leider keine allgemeingültigen Tipps. Vermeiden Sie es aber möglichtst, alles komplett zu zerlegen. Insbesondere solche Baugruppen wie die Gewindeteile (Helicoid), denn sie sind mit einer bestimmten Anzahl an Gewindedrehungen ineinander gefügt. Wenn man sich diese beim Abschrauben nicht merkt (Detailfotos nicht vergessen, Markierungen machen) und es hierdurch später falsch verschraubt wird, dann besteht die Gefahr, dass nachher die Entfernungsskala nicht mehr passt oder auch die Gewindeteile nicht mehr korrekt ineinander zu fügen sind (ist mir schon mit einem schönen Cosinon Objektiv passiert).
Also lieber das Gewinde nur so weit herausdrehen, dass die letzten Gewindegänge möglichst noch mit dem Gegenstück verbunden bleiben. So kann man es oftmals trotzdem von überschüssigem Fett befreien und reinigen, neu fetten und später wieder richtig zusammensetzen. Oft sind auch kleine Markierungen (Stift oder Ritz) hilfreich. Den besten Weg hierzu, muss man sich leider selber erarbeiten.
Die zu reinigenden, einzelnen Linsen entnehme ich dann vorsichtig (meist :)) unter Verwendung von Handschuhen (Nitril, Latex oder Baumwollhandschuhe).
Grund: Die Linsen sind werksseitig vielleicht speziell arretiert worden, um maximale Schärfe zu erhalten. Bastelt man daran herum, kann man die Arretierung des Linsenpakets verändern und nachher stimmt die Optik nicht mehr und Bilder werden ggf. unscharf oder verzerrt. Also Vorsicht.
Die Reingung der Linsen erfolgt anschließend wie zuvor beschrieben. Nun baut man alles in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammen und fertig ist das - hoffentlich - optimal gereinigte Objektiv für den weiteren Fotoeinsatz.